Diabetes ist eine der häufigsten Zivilisationskrankheiten. Etwa 15-25 % der Patienten entwickeln im Laufe ihrer Erkrankung ein diabetisches Fußsyndrom mit Nervenschäden und Durchblutungsstörungen insbesondere in den Füßen. Ein Sensorpflaster kann helfen, kritische Zustände und Behandlungsbedarfe frühzeitig zu erkennen.
Im Projekt »SensPflast« wurde von Forschenden der Fraunhofer Institute ISC (Drucksensorik), IIS (Temperatur-/Feuchtesensorik, Elektronik) und EMFT (Aufbau- und Verbindungstechnik) eine Technologieplattform für Wundpflaster (Größe ca. 15 x 25 mm²) für diagnostische und therapeutische Anwendungen entwickelt. Eine Besonderheit ist der flexible und sehr dünne Aufbau (ca. 1 mm). Die weichen dielektrischen Elastomer-Drucksensoren des ISC eignen sich dabei hervorragend für die erforderliche Weichheit des gesamten Sensoraufbaus. Diese Technologie ermöglicht die kontinuierliche, digitale und vernetzte Therapieüberwachung pathologischer Druck-, Temperatur- und Wundsekretzustände. Auf Basis dieser Informationen lassen sich Behandlungsbedarfe frühzeitig erkennen und die notwendigen medizinischen Maßnahmen optimieren, so dass schwerwiegende Folgeerkrankungen und infolgedessen entsprechende Behandlungsfolgekosten reduziert werden.
Die Individualisierung auf die jeweilige Patientenanforderung bedingt die flexible Textilintegration. Gestrickte Buskabel und Heißklebeverfahren ermöglichen eine kostengünstige Herstellung von sensorisch ausgestatteten Verbänden oder Strümpfen. Eine Integration unter Orthesen, in Prothesen oder auch in textile Bezugsstoffe ist ebenfalls möglich und erweitert die Anwendungsmöglichkeiten.